Personenstandswesen

Kirchenbücher - Bedeutende Quellen für die historische und genealogische Forschung

Mit Kirchenbüchern (Matrikeln) sind Verzeichnisse über Taufen, Trauungen und Sterbefälle gemeint, die von Pfarrern meist in chronologischer Reihenfolge angelegt werden. Sie besitzen einen öffentlichen Urkundencharakter über die in ihnen eingetragenen kirchlichen Amtshandlungen. Die Kichenbücher wurden bis zur Einführung der Standesämter in den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts von Religionsgemeinschaften geführt. Auch mit der Einführung wurden Matrikeln weiterhin bei den Pfarreien weitergeführt. Besonders für die familiengeschichtliche Forschung sind die historischen Kirchenbücher interessant, da sie oft die einzige Quelle für die Existenz von Personen in der jeweiligen Gemeinde sind. Die Eintragungen wurden unabhängig vom Geschlecht, Stand und Vermögen der Person gemacht.

Vor Oktober 1874 gab es in Deutschland (abgesehen von einigen linksrheinischen Gebieten) keine Standesämter.


Benutzung und Einsicht von Kirchenbüchern im Landeskirchenarchiv Magdeburg

Die Kirchenbücher sind verfilmt worden. Diese Verfilmung geschah zum Schutz der Bücher vor den sehr häufigen Zugriffen. Wenn Sie dazu Auskunft benötigen, wenden Sie sich bitte an folgende Stelle, sofern dies für Stadt Delitzsch und umliegende Gemeinden innerhalb der evangelischen Kirchenprovinz Sachsen betrifft:


Landeskirchenarchiv Magdeburg
Freiherr-vom-Stein-Straße 47
39108 Magdeburg
Telefon: 0391-50665990
Internet: https://www.landeskirchenarchiv-magdeburg.de/ 
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Benutzung und Einsicht von sächsischen Kirchenbüchern im Landeskirchenarchiv Dresden

Zur Benutzung von sächsischen Kirchenbüchern außerhalb der evangelischen Kirchenprovinz Sachsen besteht die Möglichkeit sowohl das Landeskirchenarchiv Dresden als auch das Webportal "Archion" zu nutzen.

Landeskirchliches Archiv Dresden
Stuttgarter Straße 16
01189 Dresden
Telefon: 03451492-901
Internet: https://www.evlks.de/ 
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Benutzung von katholischen Kirchenbüchern über das Web-Portal Matricula

Über das Web-Portal "Matricula" werden katholische Kirchenbücher in digitalisierter Form bereitgestellt. Auch hier ist es von Vorteil zu wissen, in welchem Bistum die gesuchte Person und in welchem Ort diese getauft worden und gestorben ist und heiratete.

Einführung der Standesämter im Deutschen Kaiserreich und Überlieferung im Stadtarchiv Delitzsch

Mit dem Gesetz zur Beurkundung des Personenstandes und die Eheschließung vom 6. Februar 1875 wurden ab 1876 Standesämter im damaligen deutschen Kaiserreich eingeführt. Bis 1938 wurden sogenannte Personenstandsregister (Geburten, Heirats- und Sterberegister) geführt. Seit 1938 wurden diese als Personenstandsbücher geführt. Eine weitere Umbenennung fand 2009 statt. Seitdem werden die Einträge in elektronischen Personenstandsregistern erfasst.

Seit Inkrafttreten der Reform des Personenstandsgesetzes vom 01.01.2009 können Familienforscher im Stadtarchiv Delitzsch folgende Personenstandsregister und -bücher einsehen:

Standesamt Delitzsch

1874 bis 1913: Geburtsregister
1874 bis 1943: Heiratsregister
1874 bis 1993: Sterberegister

 

Standesamt Schenkenberg

1874 bis 1911: Geburtsregister
1874 bis 1940: Heiratsregister
1874 bis 1955: Sterberegister

Ab 1956 wurde das Standesamt Schenkenberg aufgelöst und die Aufgaben durch das Standesamt Delitzsch übernommen.

 

Standesamt Zschepen

1874 bis 1906: Geburtsregister
1874 bis 1940: Heiratsregister
1874 bis 1956: Sterberegister

Ab 1957 wurde das Standesamt Zschepen aufgelöst und die Aufgaben durch das Standesamt Delitzsch übernommen.

 

Standesamt Spröda

1879 bis 1906: Geburtsregister
1879 bis 1938: Heiratsregister
1879 bis 1963: Sterberegister

Von 1874 bis 1878 gehörte Spröda zum Standesamtsbereich Paupitzsch; 1878 erhielt Spröda ein eigenes Standesamt; 1964 wurde das Standesamt Spröda aufgelöst und die Aufgaben durch das Standesamt Delitzsch übernommen.

 

Standesamt Beerendorf

1874 bis 1910: Geburtsregister
1874 bis 1940: Heiratsregister
1874 bis 1956: Sterberegister

Ab 1956 wurde das Standesamt Beerendorf aufgelöst und die Aufgaben durch das Standesamt Delitzsch übernommen.

 

Standesamt Paupitzsch

1874 bis 1906: Geburtsregister
1874 bis 1938: Heiratsregister
1874 bis 1963: Sterberegister

Ab 1964 wurde das Standesamt Paupitzsch aufgelöst und die Aufgaben durch das Standesamt Delitzsch übernommen.

Einträge innerhalb der Fortführungsfrist

Da die Personenstandsregister vom Delitzscher Standesamt nur noch innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Fortführungsfristen (110 Jahre für Geburtsregister, 80 Jahre für Heirats- und 30 Jahre für Sterberegister) aktuell gehalten werden müssen, wird das Stadtarchiv mit Ablauf eines jeden Jahres einen weiteren Jahrgang vom Standesamt erhalten.

Für die Jahre nach den angegebenen Schutzfristen (Geburtenregister  ab 1913, Heiratsregister ab 1943, Sterberegister ab 1993) müssen Sie sich an das Standesamt Delitzsch wenden:

Standesamt Delitzsch
Barockschloss Delitzsch
Schloßstraße 31
04509 Delitzsch
Telefon: 034202 67-210
Telefax: 034202 67-403
Internet: http://www.delitzsch.de/
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Für Familienforscher bringt die Modernisierung des Personenstandsgesetzes den entscheidenden Vorteil, dass der Nachweis der Verwandtschaft in direkter Linie nur noch für die jüngeren Personenstandseinträge des Standesamtes, nicht mehr aber für die im Stadtarchiv archivierten Register geführt werden muss.

Eine Recherche in den alphabetischen Registern ist zu unseren Öffnungszeiten möglich.

In Fällen, in denen kein persönlicher Besuch des Stadtarchivs möglich ist, bieten wir die Beantwortung schriftlicher Anfragen an. Die Kosten richten sich nach der Archivgebührensatzung der Stadt Delitzsch und betragen 20,89€ je angefangene ½ Stunde Bearbeitungszeit. Kopien (A4/A3) oder Scans (PDF/jpeg) der Einträge können ebenfalls angefertigt und per Post oder E-Mail zugestellt werden. Nehmen Sie mit uns Kontakt auf.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie hier.