Archivgeschichte

Die Aufarbeitung der Archivgeschichte und der damit eng verbundenen Überlieferungsbildung städtischer Verwaltungsunterlagen trägt einen wesentlichen Anteil zur Identität des Stadtarchives und somit zur städtischen Geschichte bei. Im folgenden Abschnitt soll die historische Entwicklung des Stadtarchivs Delitzsch kurz umrissen werden.

Vorläufer des Stadtarchivs Delitzsch war das Ratsarchiv, das die Funktion eines Verwaltungsarchives inne hatte. 1968/1972 waren die historisch wichtigsten Archivalien dem Staatsarchiv Leipzig aufgrund organisatorischer Gründe depositarisch übergeben worden. Dabei handelt es sich um rund 3.600 Lagerungseinheiten bei 64,50 lfm mit einem zeitlichem Umfang von 1364-1945. Im Jahr 1996 wurde der Depositalvertrag zwischen der Stadtverwaltung Delitzsch und dem Sächsischen Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig verlängert. Weiterführende Informationen, siehe Bestand 20602 Stadt Delitzsch im Staatsarchiv Leipzig oder grundsätzlich Bestände der Stadt Delitzsch in anderen Archiven.

In der Deutschen Demokratischen Republik (kurz DDR) unterlag das Archivwesen gesetzlichen Bestimmungen und Regelungen. Im Jahr 1987 übernahm das Kreisarchiv Delitzsch beim Rat des Kreises Delitzsch die Funktion als zuständiges Endarchiv für die Stadt Delitzsch auf Grundlage einer Kreisarchivordnung. Die oberste Fachaufsicht über das Archivwesen im Bezirk Leipzig, zu denen die Stadt und der Kreis Delitzsch in Folge der Kreisgebietsreform 1952 gehörten, oblag aber dem Staatsarchiv Leipzig. Das Stadtarchiv war in der Zeit 1987-1997 dem Kreisarchiv Delitzsch zugeordnet.

Am 01.12.1997 wurde das Stadtarchiv vom Kreisarchiv getrennt und mit der grundlegenden Einrichtung des neuen Stadtarchivs begonnen. Seit 2002 befindet sich das Stadtarchiv im rekonstruierten Gebäude Schloßstraße 30 (Technisches Rathaus/Verwaltungsgebäude II).