Häuserbuch der Stadt Delitzsch - II.7. Die Mühlen

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Die Mühlen

Behandelt werden alle bekannten Mühlen die in der Zeit des späten Mittelalters bis in die jüngste Zeit in der Gemarkung der Stadt gelegen, ihrer Jurisdiktion unterworfen, oder in ihrem Besitz gewesen sind. Die namentliche Nennung, meist identisch mit der Lagebezeichnung, ist ihrer urkundlichen Ersterwähnung entsprechend. Die Standorte können mit Hilfe der laufenden Nummern lokalisiert werden. Die Ordnung ist nicht chronologisch oder nach einem bestimmten Schema angelegt.

1. Die Strohmühle
Die Mühle unterstand dem Amt Delitzsch als Teil der Gemeinde Grünstraße. Sie war vom Amt vererbt, wobei die Besitzer ihren Wohnsitz in der Gemeinde Grünstraße hatten. Im Jahr 1551 und vorher noch nicht genannt, dann wohl 1552 erbaut.
1552 Sygeler Nickel, der Strohmüller, erwähnt. Noch 1556 als Windmüller auf der Strohmühle genannt.
1557 Holzhausen Peter, Besitzer der Strohmühle, erwähnt  Noch 1583.
1589 Holtzhausen Hans, mit Haus und Windmühle, erwähnt 
1614 Holzhausen Adam, Sohn, kauft die Strohmühle.
1622 Holzhausen Hans, Haus und Windmühle, erwähnt  Noch 1628.
1688 Hirsebrod Christian, Bürgermeister in Delitzsch 1687, 90, 93, 94, 95, 96, 99, erwähnt 
1708 Leine Christian, Windmüller, erwähnt 
1708 Kühnert Andreas, Müller in der Grünstraße, erwähnt  Wohl als Pächter.
1734 Leine Adam, Windmüller in der Grünstraße, erwähnt 
1734 Leine Johann Gottfried, Windmüller in der Grünstraße, erwähnt 
1761 Leine Christian Gottfried, Sohn, wird belehnt.
1805 Roethel Johann Gottlob, kauft die Strohmühle und Haus in der Grünstraße für 600 Taler.
1844 Roethel Friedrich Gottlob, Sohn, Müllergeselle, kauft Haus und Mühle für 2000 Taler.
1853 Bretschneider Carl Friedrich, Müllermeister, kauft Mühle und Haus für 2630 Taler.
1854 Röthel Friedrich Gottlob, Müller, kauft Haus und Mühle für 2385 Taler.
1854 Kirchhoff August, Müller aus Kl. Lissa, kauft Haus und Mühle für 2530 Taler.
1858 Die Mühle ist abgebrannt. Die Berlin-Anhaltische Eisenbahngesellschaft kauft das Gelände.

2. Die Vorderste Bergmühle vor dem Viehtor
Von 1854 bis 1891 Hausnummer Bitterfelder Vorstadt 607. Zusammen mit der Hinteren Bergmühle ab 1538 als Ratswindmühlen bis um 1790 zusammen an einen Pächter verpachtet. Das Wohnhaus des Müllers stand noch um 1870 an der Dübener Straße.
1536 v. Bünau Heinrich d. Ä. , auf Droyßig und Glesien, erbaut zwei Windmühlen.
1538 Der Rat zu Delitzsch kauft die zwei Windmühlen.
1539 Dem für die Windmühlen angenommenen Müller baute man auf dem Anger ein Wohnhaus.
1549 Kessel Ulrich, der Windmüller, als Pächter, erwähnt  Noch 1553.
1559 Fricke Christoph, auf des Rats Windmühle, erwähnt 
1561 Des Windmüllers Wohnhaus vor dem Viehtor, erwähnt 
1561 Fritzsche Christoph, des Rats Windmüller, erwähnt 
1569 Dobertze Thomas, des Rats Windmüller, erwähnt  Ein Hans Dobertze war Müller zu Petersroda.
1584 Doberitz Thomas, Müller hier, evtl. aus Golma, erwähnt 
1616 Hennigk Georg, des Rats Windmüller +, erwähnt 
1616 Kemnitz Wolf, Müller auf dem Gerberplan, erwähnt 
1619 Tilsener Aßmus, Ratswindmüller, erwähnt 
1623 Serrnaw Andreas, Windmüller, erwähnt 
1624 Bergkholtz Nickel, Windmüller, erwähnt 
1633 Beide Windmühlen brennen nieder.
1637 Kahle Hans, Windmüller hier, erwähnt. Er starb 1638.
1637 Am 18. 2. werden beide Mühlen von den Schweden niedergebrannt.
1645 Wiedererrichtung der Mühlen für 64 Gulden.
1671 Kretzschmar Elias, Müller, pachtet beide Windmühlen.
1673 Nisske Hans, Mühlenbauer aus Badrina, baut eine der beiden Mühlen neu.
1692 Schmidt Adolph, Windmüller aus Golma, pachtet die vordere Ratswindmühle für 3 Jahre.
1699 Leine Johann, Windmüller aus Beerendorf, pachtet bis 1715 beide Windmühlen. 
1715 Vogel Johann Georg, Windmüller aus Petersroda, pachtet bis 1717. 
1717 Schmidt Johann Christoph, Windmüller aus Spröda, pachtet vorzeitig und bis 1727. 
1727 Rückmann Johann Christoph, heiratet 1727 die Witwe des Vorpächters, Mühlbursche, aus Waldau b. Bernburg, pachtet bis 1739. 
1739 Bley Christoph, Windmüller, pachtet beide Mühlen mindestens bis 1745.
1748 Fleck Christian Gottlieb, pachtet beide Mühlen bis 1752.
1752 Bretschneider Johann Samuel, Windmüller, aus Frohburg, pachtet beide Mühlen. 
1770 Schmidt Johann Carl, Windmüller hier, erwähnt 
1772 Schmidt Johann Gottlob, Ratswindmüller hier, erwähnt 
1774 Wachsmuth Johann Leberecht, Pachtmüller hier, aus Alsleben, erwähnt  
1792 Schmidt Johann Gottlob, Müllermeister, als Besitzer erwähnt  
1792 Seidler Johann Christoph, Müllermeister, aus Beerendorf, kauft die Mühle mit Haus für 800 Taler.
1831 Seidler Friedrich Christoph, Sohn, Müllermeister, kauft Mühle und Haus für 1800 Taler.
1863 Seidler Friedrich Wilhelm, Sohn, Müller, wird Besitzer.
1874 Seidler Dorothee Wilhelmine geb. Städter, Witwe, erbt.
1887 Böhl Gustav Friedrich Heinrich, Friedhofsgärtner und seine Frau Ottilie Franziska geb. Stich, kaufen die Mühle.
1891 Stadt Delitzsch kauft die Mühle und bricht sie in der Folgezeit ab.

3. Die Hintere Windmühle am Werbenschen Weg
Von 1854 bis 1893 Hausnummer Bitterfelder Vorstadt 603. Eine der beiden vormaligen Ratswindmühlen. Sie war in Personalunion mit der anderen an einen Müller verpachtet und wurde vom Rat um 1770 verkauft. Die Vorderste Bergmühle vor dem Viehtor. Das Wohnhaus des Müllers befand sich auf dem heutigen Grundstück Bitterfelder Straße 23. Die Mühle selbst auf einer Anhöhe der Ludwig-Jahn-Straße unter Amtsjurisdiktion.
1773 Beutel Johann Adam, Windmüller, hatte sie schon vorher erkauft.
1773 Schaaf Johann Christoph, kauft die Mühle mit Haus.
1787 Leine Johann Gottlob, Müllermeister, erwähnt  Er hat sein Wohnhaus erbaut.
1817 Leine Johanne Sophie geb. Thieme, später wiederverehelichte Thormann, Witwe, wird Besitzerin.
1818 Thormann Carl, Witwer, Müllermeister, kauft für 1500 Taler.
1849 Thormann David, Sohn, Müller, wird Besitzer des Hauses und der Mühle.
1859 Donath Friedrich, Müller, kauft nur die Mühle für 2200 Taler.
1860 Grosse Carl Eduard, Müller, aus Köckern, kauft Mühle und Haus für 2275 Taler.
1904 Stadt Delitzsch kauft die Mühle und bricht sie ab.

4. Windmühle vor dem Viehtor auf dem Hospitalfeld
Sie befand sich ca. 50m nördlich vom Hauptgebäude der ehemaligen Molkerei in der Nordstraße unter Amtsjurisdiktion.
1748 Bley Christoph, Müller, kauft von Hans George Kretzschmar einen Acker Feld im "Spitalfelde" und baut darauf eine Mühle und Wohnhaus.
1749 Schmid Johann Carl, Müller, kauft für 750 Gulden.
1767 Brand Johann Gottfried wird mit der Mühle belehnt.
1767 Bretschneider Johann Samuel, Windmüller, aus Frohburg, wird belehnt.
1785 Bretschneider Johann Samuel, Sohn, Bürger und Windmüller, wird mit der Mühle belehnt.
1810 Brettschneider Johann Samuel, Sohn, Müllermeister, kauft Mühle und Wohnhaus für 800 Taler.
1849 Auerbach Julius Theodor, Müller, kauft Mühle und Haus.
1858 Werner Johann Friedrich, Müller, kauft Mühle und Haus für 3100 Taler (noch 1881).

5. Windmühle auf dem Sand am Heiligbrunnen mit Mühlhaus
Sie befand sich etwa auf dem heutigen Grundstück Bitterfelder Straße 39. Unter Amtsjurisdiktion.
1719 Leine Hans, er erbaut die Mühle.
1728 Leine Christian, Windmüller, wird belehnt.
1780 Frantz Adam, hatte sie schon früher für 620 Gulden gekauft.
1782 Hußke Johann Gottfried, Windmüller, wird belehnt.
1813 Husske Johann Gottfried, Sohn, Müllermeister, kauft die Mühle und Mühlhaus für 1800 Taler.
1843 Husske Johanne Rosine geb. Angermann, Witwe, erbt.
1848 Angermann Gottfried, Bruder, Mühlenbesitzer in Gördenitz, kauft Haus und Mühle für 3010 Taler.
1863 Angermann Louis, Sohn, Mühlenbesitzer, kauft beides für 2000 Taler.
1875 Platz Friedrich und seine Frau Wilhelmine geb. Krausch, aus Hohenossig, kaufen Mühle und Haus.
1877 Hennig Karl Robert, Kaufmann in Delitzsch, kauft.
1880 Rinke Christfried August, Müller, kauft.
1881 Thieme Friedrich Moritz, Müller in Göbschelwitz, kauft.
1895 Wittrock Karl, Lehrer, kauft Mühle und Haus.
1897 Wittrock Selma geb. Reichardt, Ehefrau, wird Besitzerin.
1903 Abbruch der Mühle und Wiederaufbau derselben in Pressel.

6. Windmühle vor dem Viehtor
1880 Heinrich Ludwig Franz, Müller, kauft eine Feldparzelle und baut darauf eine Mühle.
1883 Landmann Theodor, Müller und seine Frau Auguste geb. Rindfleisch, aus Kölleda, kaufen die Mühle.
1886 Sie wird in der Zwangsversteigerung Besitzerin.
1886 Pauli Gottlieb Hermann, Müller, kauft. In diesem Jahr brennt ihm die Mühle ab.

7. Windmühle in der Bitterfelder Vorstadt
Sie befand sich auf dem heutigen Hausgrundstück Securiusstraße 23.
1846 Freiwald Christian Friedrich, Müller, kauft von der Witwe Christiane Sparwald geb. Bunge ein Feldstück in der Naundorfer Sandmark und baut darauf eine Windmühle.
1862 Freiwald Christiane Elisabeth geb. Gärtner, Witwe, wird Besitzerin.
1878 Freywald Christian Friedrich, Müller, wird Besitzer.
1895 Freywald Auguste Bertha geb. Schulze, Witwe, erbt.
1896 Leubner Richard, Konditor und Kaufmann Richard Dittmar, kaufen die Mühle.
1898 Thier Bertha geb. Schneider, kauft die Mühle.
1902 Hennig Karl Robert, Kaufmann, kauft. Um oder kurz nach 1900 Abbruch der Mühle.

8. Bockwindmühle in der Naundorfer Sandmark
Von 1866 bis 1893 Hausnummer Schenkenberger Weg 605. Ab 1893 Schenkenberger Weg 2.
1866 Wittig Friedrich Hermann, Müller, kauft von seinem Vater dem Mühlenbesitzer in Oitzsch, Gottlieb Wittig, eine Feldparzelle, die dieser 1865 von Carl Friedrich Rauchfuss erworben hatte und baut darauf eine Windmühle.
1891 Reichardt Wilhelm, Bäckermeister, kauft die Mühle.
1891 Abbruch der Mühle und Errichtung des Schützenhofes.

9. Bockwindmühle auf der Superintendendenhufe (im Rosental)
1833 Trommler Carl Wilhelm, Stadtmüller, kauft für 375 Taler eine Feldparzelle und baut eine Windmühle.
1843 Bretschneider Carl Friedrich, Müller und seine Frau Auguste Friederike geb. Otto, kaufen für 13000 Taler die Mühle mit dem Wohnhaus und anderem Besitz.
1849 Er wird alleiniger Besitzer.
1853 Schröter Carl August Ferdinand, Schiffmühlenbesitzer in Dommitzsch, kauft für 2000 Taler.
1860 Auerbach Julius, Windmüller, kauft für 2700 Taler.
1864 Dittmar Heinrich Louis, Müller, kauft Mühle und Haus für 2800 Taler.
1921 Dittmar Willi, Bankvorsteher in Berlin-Südende, wird Besitzer.
1952 Grundbuch vernichtet.
1967 Das verfallene Mühlhaus war noch zu sehen.

10. Windmühle zu Naundorf
Unmittelbar neben der Naundorfer Wassermühle gelegen.
1560 Stogk Nickel, er erhält vom Herzog die Erlaubnis zum Bau einer Windmühle auf Pfähle neben seiner Wassermühle. Er soll sie auf eigene Kosten bauen. Als Zins jährlich auf Michaelis 30 Scheffel Roggen an das Amt Delitzsch. Weiteres ist über diese Mühle nicht bekannt.

11. Bockwindmühle am Queringer Weg
Von 1854 bis 1893 Hausnummer Hallesche Vorstadt 615. Seit 1893 Gertitzer Straße 5.
1832 Helm Traugott Leberecht, Müller, kauft vom Chirurgen Rathmann ein Stück Feld und baut darauf eine Windmühle.
1834 Erbauung des dabei gelegenen Wohnhauses.
1834 Donath Heinrich Ferdinand, Müller, kauft Mühle und Haus für 2000 Taler.
1867 Lindenhahn Friedrich Wilhelm, Windmühlenbesitzer, kauft Haus und Mühle.
1877 Arnheim Moritz, Kaufmann in Dessau, kauft in Zwangsversteigerung.
1880 Hiller Ernst Hermann, Müller und seine Frau Amalie Auguste geb. Müller, kaufen Mühle und Haus.
1889 Arnheim Moritz, Kaufmann in Dessau, kauft in Zwangsversteigerung.
1896 Wünsche Minna geb. Calor, kauft beides.
1913 Wünsche Kurt, Mühlenbesitzer und Bäcker, kauft die Mühle.
1918 Wagner Otto, Mühlenbesitzer, kauft.
1922 Nepp Joseph, Zivilingenieur und seine Frau Klara geb. Schiedt, kaufen.
1935 Sie wird alleinige Besitzerin. In der Folgezeit Abbruch der Mühle.

12. Bockwindmühle auf Elberitz Mark in der Leipziger Vorstadt
1849 Kühne Friedrich Heinrich kauft für 200 Taler vom Kaufmann Christian Friedrich Schmidt einen Feldplan und erbaut darauf eine Windmühle.
1851 Werner Carl Friedrich, Müller, aus Werbelin, kauft die Mühle für 1700 Taler.
1853 Zander Gottlob Carl, Müller, aus Möhlau, kauft für 1800 Taler.
1876 Zander Friederike Auguste geb. Zwecke, wird Besitzerin.
1887 Zander Carl Gustav, Müller, kauft die Mühle.
1902 Die Stadt Delitzsch kauft die Mühle, bricht sie ab und beginnt in diesem Jahr mit dem Bau des Wasserturms auf dieser Stelle.

13. Bockwindmühle in der Leipziger Vorstadt vor dem Neutor
Von 1854 bis 1893 Hausnummer Elberitzstraße 594. Seit 1893 Elberitzstraße 6.
1846 Troitzsch Ernst Gotthelf, Müller, aus Flemsdorf, kauft vom Ökonom Johann Sigismund Kühne verschiedene Feldstücke und erbaut darauf eine Mühle.
1875 Troitzsch Alwin, Müller, erbt die Mühle.
1890 Abbruch der Mühle. Wiederaufbau der Mühle in Tiefensee.

14. Bockwindmühle auf Elberitzmark (Döbernitzer Weg 1)
1855 Kirchhoff August, Müller, kauft für 1100 Taler von der Witwe Barth ein Feldstück und baut darauf eine Mühle.
1859 Hennig Franz Eduard, Müller, kauft für 4000 Taler. (Wohl mit dem Wohnhaus in der Chausseestraße)
1881 Hennig Wilhelm, Gutsbesitzer in Quering, kauft in öffentlicher Versteigerung.
1882 Held Gustav Friedrich, Seifenfabrikant, kauft.
1899 Schöne August, Haltestellenaufseher, kauft.
1919 Körnicke Elsa geb. Schöne, wird Besitzerin.
1919 Körnicke Alfred, Ehemann, Landwirt, wird Miteigentümer.
1922 Abschreibung des Bestandes.

15. Wassermühle zu Elberitz
Von 1854 bis 1893 Hausnummer Elberitzmühle 614. Seit 1893 Hausnummer Elberitzstraße 14. Rest des im 15. Jh. wüst gewordenen Dorfes Elberitz. Seit 1423 stand das Dorf und die Mühle unter der Jurisdiktion des Rates der Stadt Delitzsch.
1415 v. Pak Hans d. Ä. , zu Elberitz gesessen, erwähnt 
1423 v. Pak Hans, Voigt zu Wurzen und Hans v. Pak zu Elberitz, als Besitzer des Dorfes Elberitz, erwähnt 
1423 Der Rat zu Delitzsch kauft das Dorf Elberitz.
1442 Das Dorf als noch besetzt erwähnt.
1501 Der Müller zu Elberitz erwähnt, erste Erwähnung der Wassermühle.
1529 Karbaum Hans und seine Frau Margarethe, als Besitzer der Mühle, erwähnt 
1529 Liebmann Hans, Elberitzmüller, kauft die Mühle.
1533 Der Rat kauft die Mühle zurück. Bis 1791 war sie im Besitz des Rates der Stadt und immer verpachtet.
1549 Schindler Mattheus, Elberitzmüller, erwähnt 
1551 Melczsch Gregor, Elberitzmüller, erwähnt 
1552 Schmidt Michael, Elberitzmüller, erwähnt 
1555 Das Mühlhaus wird neugebaut.
1563 Wittich Jost, Elberitzmüller, erwähnt 
1570 Güllmann Bernhard, Elberitzmüller, erwähnt 
1571 Winckler Andreas, Elberitzmüller, aus Gr. Schaben, erwähnt 
1600 Fischer Conrad, Elberitzmüller, erwähnt 
1602 Doberentz Matthias, aus Golma, pachtet für ein Jahr die Mühle.
1605 Merckener Brosius, Elberitzmüller, erwähnt 
1627 Grefe Martin, um 1614 noch Müller in Selben, als Elberitzmüller +, erwähnt 
1632 Mercker Urban, Elberitzmüller, erwähnt 
1638 Abizsch Jacob, Ratsmüller auf Elberitz, aus der Grünstraße, heiratet, erwähnt 
1675 Cunart Tohß, Elberitzmüller, erwähnt 
1678 Cuhnert Martin, Sohn, Elberitzmüller, erwähnt, er verlängert ab 1679 bis wahrscheinlich 1723 seine Pachtzeit.
1723 Richter Veit, pachtet mindestens bis 1729 die Elberitzmühle.
1737 Kutzscher Christian Gottlieb, Elberitzmüller, erwähnt 
1747 Kutzscher Johann Ernst, Bruder, pachtet bis 1760 die Mühle.
1760 Buchheim Johann Friedrich, Pächter der Wassermühle in Benndorf, jetzt in Holzweißig gemeldet, pachtet die Elberitzmühle.
1771 Freywald Johann Andreas, Ratspachtmüller zu Elberitz, aus Pouch, erwähnt 
1791 Er kauft vom Rat erblich die Mühle.
1799 Anlegung einer Kegelbahn.
1803 Freywald Johann Andreas, Sohn, kauft die Wassermühle mit Mühlgerät und Hopfgarten für 2300 Taler.
1803 Er erhält vom Rat zu Delitzsch die Schankgenehmigung.
1837 Freiwald Christian Friedrich, Sohn, Mühlknappe, kauft die Mühle mit Grundstücken für 2100 Taler.
1842 Schade Lebrecht, Müller, aus Seehausen, kauft die Mühle für 4500 Taler.
1845 Durchführung von Konzerten. 
1846 Rosche Christian, Gutsbesitzer, aus Radefeld, kauft die Wassermühle mit Inventar für 5400 Taler.
1848 Kramer Gustav, Advokat in Leipzig, kauft für 6000 Taler.
1849 Teich Johanne Rosine geb. Winkler, aus Elzoldshayn, kauft für 5500 Taler.
1850 Vetter Johann Gottlob, Mühlenarbeiter aus Schkeuditz, kauft für 4000 Taler.
1850 Kandler Johanne Therese geb. Müller, aus Eilenburg, ertauscht die Mühle.
1850 Ulrich Johanne Friederike geb. Schroeter, aus Leipzig, kauft für 4477 Taler.
1851 Tittel Carl Louis, Amtmann, aus Liemehna, kauft die Wassermühle für 5000 Taler.
1851 Eisenschmidt Carl Friedrich August, Mühlenmeister, aus Crossen b. Zeitz, kauft für 5260 Taler.
1852 Grasshoff Friedrich Gottlob, Bäckermeister, kauft in der Zwangsversteigerung für 2860 Taler.
1862 Stahnsch Friedrich, Müller, aus Raguhn, kauft für 3400 Taler.
1901 Stansch Friedrich Hermann, Müller, wird Besitzer.
1919 Ohme Franz, Schlosser und Kantinenpächter, kauft die Wassermühle mit Mühlengerechtigkeit für 47500 Mark.
1921 Stillegung der Mühle und Abbruch des Mühlhauses. Errichtung eines neuen Gebäudes für Restaurationszwecke.
1936 Verkauf einer Parzelle an die Stadt für das Freibad.
1934 Ohme Erbengemeinschaft. Sie treten 1943 das Staurecht am Lober an den Loberverband ab.
1947 Ohme Gerhard, Sohn, Gastwirt, kauft die Gastwirtschaft mit Inventar für 43699 RM.
1952 Kapell Elisabeth geb. Reiche, kauft die Gastwirtschaft.

16. Die Hausmühle
Mit einiger Sicherheit hat sie sich am nördlichen Teil des Stadtgrabens etwa gegenüber vom Hausgrundstück Am Wallgraben 8 befunden, wurde aber schon im 15. Jh. stillgelegt. Sie war eine Wassermühle die durch das Wasser des durch den Stadtgraben fließenden Lobers angetrieben wurde.
1367 Ersterwähnung der Hausmühle.
1471 Der Rat kauft die Lehn- und Gerichtsbarkeit über die Mühle.
1475 Stillegung der Mühle.

17. Die Stadtmühle
Von 1854 bis 1893 Hausnummer Rosental 560. Seit 1893 Rosental 2. Bis zum Jahr 1411 befand sich die Stadtmühle auf dem Hausgrundstück Pfortenstraße 12. Mit der Erweiterung der Stadt und der Vergrößerung der Kirche St. Peter und Paul wurde es notwendig den alten Mühlgraben mit zu überbauen bzw. für eine Wegeführung zu nutzen. Sie wurde in diesem Jahr nach außerhalb auf das heutige Grundstück verlegt. Es handelte sich um eine durch den vom Lober gespeisten Stadtgraben angetriebene Wassermühle. Sie wurde von Anbeginn bis 1807 vom Rat verpachtet und unterstand seiner Jurisdiktion. Dann wurde sie verkauft.
1411 Molner Hans, Stadtmüller, baut die Mühle hier neu auf.
1470 Christoph, Müller in Löbnitz, baut die Mühle neu.
1473 Die Mühle wird fertiggestellt.
1478 Man versucht an der Mühle eine Walkmühle anzubringen und ließ den Bau vom Zimmermann Martin Müller beginnen.
1554 Schindeler Matthes, Stadtmüller, erwähnt  War noch 1560 hier.
1565 Leubel Salomon, Stadtmüller, erwähnt 
1572 Köggeler Blasius, Stadtmüller, erwähnt  Mindestens bis 1578.
1587 Elteste (auch Elste) Ambrosius, Stadtmüller, war 1578 noch Mühlknecht bei Köggeler, aus Reiste b. Halle, erwähnt 
1600 Adler, alter Stadtmüller, erwähnt 
1604 Karnstadt (auch Darmstadt) Hans, heiratet die Witwe des Vorbesitzers, Stadtmüller, erwähnt 
1620 Eckelmann Thomas, Stadtmüller, aus Halle, erwähnt  Wird auch als Neustadtmüller bezeichnet.
1628 Uhlmann Thomas, Stadtmüller, erwähnt 
1630 List Hans, Stadtmüller, erwähnt 
1670 Conrad Philip, Stadtmüller, erwähnt 
1671 Uhlich Hans, Stadtmüller, erwähnt 
1675 Hofmann Barthol, aus Osterfeld, pachtet bis 1678 die Mühle.
1678 Richter Veit, heiratet und pachtet die Mühle.
1691 Richter Veit, Sohn, heiratet, erwähnt  Er ist bis 1693 Pächter.
1693 Hoffmann Barthol, pachtet bis 1702 (Inventar mit aufgeführt).
1702 Noack Hans George, pachtet bis 1708, er erhielt dann die Mühle seines Schwiegervaters in Holzweißig und ging dorthin.
1708 Puffer Hans, bisher Müller in Trossin, pachtet bis 1714.
1714 Noack Hans George, aus Holzweißig, pachtet bis 1727.
1720 Kirsten Johann Elias, Mühlenbaumeister, soll den geplanten Neubau der Mühle für den Rat der Stadt übernehmen. (Mit Zeichnung !)
1727 Kuzscher Martin, bisher Schiffmüller in Löbnitz, pachtet bis 1747.
1747 Kutzscher Christian Gottlieb, Sohn, bisher Elberitzmüller, pachtet.
1807 Poetzsche Johann Christian, kauft die Mühle für 4025 Taler, sie wird damit erstmals erblich.
1828 Poetzsche Ernst Heinrich, Stadtmühlenbesitzer, erwähnt  1
1828 Trommler Carl Wilhelm, Schwager, Brandweinbrenner, aus Schönefeld, dann Stadtmüller, kauft die Mühle für 5000 Taler.
1843 Bretschneider Karl Friedrich und seine Frau Auguste Friederike geb. Otto, kaufen die Mühle mit Wohnhaus für 13000 Taler.
1849 Er erbt den Anteil seiner Frau.
1853 Schröter Carl August Ferdinand, Schiffmühlenbesitzer aus Dommitzsch, kauft die Mühle für 8000 Taler.
1868 Maasch Johann Gottfried Wilhelm, Müllermeister aus Sellerhausen b. Leipzig, kauft.
1870 Martin Johann Heinrich, Müllermeister, kauft für 10100 Taler die Mühle und Wohnhaus in der Zwangsversteigerung.
1882 Martin Heinrich Eduard, kauft die Mühle und Wohnhaus.
1890 Zuckerfabrik Delitzsch kauft die Mühle.
1903 Stadt Delitzsch kauft die Mühle. Nach dem Ausbau des Mühlwerkes werden hier städtische Mietwohnungen eingerichtet.
1983/84 Abbruch des Gebäudes.

18. Die Schademühle
Diese vom Lober angetriebene Wassermühle befand sich bis zum Ende des 15. Jahrhunderts auf dem heutigen Hausgrundstück Rosental 25. Weiteres siehe dort. Sie befand sich unter Amtsjurisdiktion.
1349/50 de Zcemin Gelfradus, wird u. a. mit der Schademühle belehnt.
1471 Die Mühle ist wüst.
1474 Der Rat zu Delitzsch kauft vom Müller Benedict für 100 alte Schock das Wasser von der Schademühle. Beliehen vom Fürsten am 12. August d. J.
1475 Der Rat wird am 11. 8. 1475 mit der Mühle belehnt.
1494 Der Rat kauft für 5 silberne Schock 20 Groschen vom Müller Benedict nun auch dessen Hofstätte mit Garten und den Wassergang mit Weiden. Er verpachtet dieses gleich für jährlich 40 Groschen an Balthasar Berndt.

19. Die Spitelmühle
Diese Wassermühle befand sich hinter dem Hospital in dessem Garten. Angetrieben wurde sie von einem zwischen der Stadtmauer und der Hospitalkirche fließenden Loberarm. Während der Tiefbauarbeiten für den Neubau des Altenheimes, 1992, kamen Reste, vermutlich eines Wasserstaus oder Mühlengerinnes, zum Vorschein. Im Jahr 1454 gibt Herzog Friedrich v. Sachsen der Stadt Delitzsch die Erlaubnis eine ihm zinspflichtige Mühle abzureißen, die der Errichtung eines Stadtgrabens hinderlich im Wege steht.

20. Die Pfeffermühle
Diese vom Lober angetriebene Wassermühle hat sich etwa zwischen der heutigen (1994) DEA-Tankstelle und dem LIDL-Markt nördlich der R.-Wagner-Straße befunden. Noch zu Beginn des 20. Jh. trug die Straße den Namen Pfeffermühlenweg. Die Mühle gehörte zum Dorf Gertitz auf der wüsten Mark Rubach. Ob sie ihrem Namen nach eine Gewürzmühle gewesen ist konnte bisher nicht geklärt werden. Sie ging Ende des 15. Jh. , wohl durch die Stadt Delitzsch gefördert, ein.
1405 Pffeffermüller Claus, erwähnt 
1458 v. Friberg Ditterich, Besitzer des Dorfes Gertitz und der Pfeffermühle, erwähnt 
1458 Die Stadt Delitzsch kauft das Dorf Gertitz und die Mühle.
1486 Stift Hans, Einwohner zu Gertitz, kauft das Haus auf der Pfeffermühle.

21. Wassermühle zu Naundorf
Siedlungsrest des im 16. Jh. wüst gewordenen Dorfes Naundorf. Dieses Dorf war zum großen Teil dem Rittergut Schenkenberg dienst- und zinspflichtig. Das Mühlengrundstück unterstand noch bis in das 19. Jh. der Jurisdiktion dieses Rittergutes. Sie war von 1569 bis 1796 im Besitz der Stadt Delitzsch und in dieser Zeit verpachtet.
1349/50 de Welchow Martinus, hat in Nuendorf 5 Hufen und 1 Wiese zu Lehen.
1363 v. Schenkenberg der Familie, wird "molendinum" in Nuendorf cum omnibus pertinenciis" geliehen.
1501 Moller Hans, zu Nawendorff, erwähnt 
1532 Malzsack Paul, Besitzer der wüsten Naundorfer Mühle, erwähnt  noch 1541.
1551 Stock Peter, Müller zu Naundorf, leiht sich vom Hospital 50 Gulden zum Aufbau seiner abgebrannten Mühle. Sein Lehnsherr ist Matthias (v. )Spiegel in Leipzig.
1554 Stock Nicol, Sohn, kauft die Mühle.
1569 Der Rat der Stadt Delitzsch kauft die Mühle.
1569 Landgraf Peter, aus Wallenburg, Müller zu Naundorf, erwähnt 
1576 Weydener Lorenz, Müller zu Naundorf, erwähnt 
1577 Schommer Thomas, Müller zu Naundorf, erwähnt 
1578 Leubel Georg, pachtet die Mühle für 3 Jahre.
1587 Frost Hans, Müller zu Naundorf, erwähnt 
1588 Die Stadt Delitzsch wird mit der Mühle belehnt.
1611 Clemen Andreas, Müller zu Naundorf, erwähnt 
1614 Büthner Martin, Müller zu Naundorf, erwähnt 
1627 Bedermann Bartohl, mindestens bis 1629 Müller hier, später Einwohner in Gertitz, erwähnt 
1637 Am 18. 2. wird die Mühle von den Schweden niedergebrannt.
1638 Voigt Andreas, Müller zu Naundorf, er war vorher Wasser- und Windmüller in Paupitzsch, erwähnt 
1657 Richter Veit, Müller zu Naundorf, aus Bitterfeld, erwähnt 
1673 Kreisch Hans, pachtet die Mühle bis 1674. 1
1674 Kreisch Elisabeth, Witwe, pachtet.
1683 Hofmann Barthol, pachtet die Mühle für 3 Jahre. 1
1693 Graupner George, pachtet die Mühle bis 1702. 1
1702 Bernstein Hans, aus Dallwitz, pachtet die Mühle bis 1708. (Inventar mit aufgeführt !)
1708 Richter Veit, bisher Müller zu Dahlen, pachtet die 3-gängige Naundorfer Mühle für jährlich 72 Scheffel Korn an das Amt und 20 Scheffel Korn an die Stadt und 30 Gulden nach Schenkenberg, bis 1728.
1713 Neubau der Mühle.
1728 Kuhnart Tobias, Schwiegersohn, Müller aus Zöckeritz, pachtet bis 1731.
1731 Koch Johann Gottfried, pachtet bis 1745.
1745 Cuno Emanuel Gottlob, aus Friedersdorf, pachtet bis 1762.
1762 Buchheim Johann Friedrich, pachtet bis 1796.
1796 Er kauft die Mühle erblich für 1300 Taler. Mit dem Kauf übernimmt er folgende Lasten:1 Taler 6 Groschen Lehngeld und 12 Groschen Beitrag bei Einquartierung an die Stadt oder Servicekasse. Und 20 Scheffel Korn an den Archidiakon. 1
1815 Neubauer Johann Gottlob, Besitzer der Mühle, erwähnt  1
1815 Brettschneider Johann Samuel, Müllermeister, kauft die Mühle mit Mühlzeug und einer halben Hufe Land in der Naundorfer Sandmark für 4000 Taler.
1829 Bretschneider Johann Carl, Sohn, Müllermeister, kauft für 700 Taler.
1845 Weise Carl Friedrich, Müllermeister, kauft für 700 Taler.
1895 Die Stadt kauft das Mühlrecht und legt die Mühle still.
1895 Klepzig die Familie, kauft das Wohnhaus und das Feld.

22. Walzenmühle in der Leipziger Vorstadt
Von 1875 bis 1893 Hausnummer Leipziger Vorstadt 593d. Seit 1893 Hausnummer Leipziger Straße 26.
1875 Firma Gebrüder Schaaf OHG in Delitzsch, kaufen das Land und bauen eine Walzengetreidemühle und Wohnvilla.
1877 Leipziger Bank, kauft nach dem kaufmännischen Konkurs der Vorbesitzer in der Zwangsversteigerung.
1881 Bauer Franz Heinrich, Mühlenbesitzer, kauft.
1921 Bauer Friedrich, Ingenieur und der Kaufmann Hans Bauer, werden Besitzer.
1939 Zuckerfabrik Delitzsch m. b. H. , kauft.
1954 Mühlenhof Nachfolger Wehle Kommanditgesellschaft, wird Besitzer.
1989 Die Mühle ist bereits stillgelegt.

23. Dampfmahlmühle in der Chausseestraße bzw. Leipziger Vorstadt
Von 1856 bis 1893 Hausnummer Chausseestraße bzw. Leipziger Straße Nr. 589. Seit 1893 Chausseestraße 3, heute Hausgrundstück August- Bebel-Straße 3.
1856 Rauchfuß Karl Friedrich, Müller, kauft vom Kaufmann Johann Friedrich Meissner für 600 Taler Land und baut eine Dampfmühle.
1862 Leidenroth Louise geb. Knauth, ertauscht die Mühle im Wert von 10000 Taler.
1865 Friedrich Edmund Karl, Ökonom, ertauscht die Mühle im Wert von 18000 Taler.
1868 Seifert August, Kürschnermeister, kauft in der Zwangsversteigerung für 5200 Taler.
1869 Scharff Friedrich August, Posthalter, kauft für 5400 Taler.
1873 Scharff August Hermann, Ökonom, kauft.
1895 Scharf Kurt, Landmesser, kauft.
1901 Rasch Otto, Gärtner, kauft.
1903 Blume Franz, Maschinenmeister, kauft.
1905 Blume Walter, Gärtner, kauft.