Handschriftliche Chronik von 1816-1952 - 1946-1952

Beitragsseiten

1946

Unsere Post
Hinter der Peter-Pauls Kirche, in einem stillen Winkel, früher "Priesterwinkel" genannt, abseits vom flutenden Verkehr, liegt in Delitzsch ein Haus, das noch häufig als "Alte Post" bezeichnet wird. Es ist das Grundstück Mühlstraße Nr.1 und gehört heute dem Landwirt und Fuhrunternehmer Paul Senf. Erwähnt wird es erstmalig in der Chronik im Jahre 1511. Damals ließ der Herzogliche Rat von Pack auf einer Wüstung am Mühlendamm ein Gebäude errichten als Dienstwohnung für einen Kaplan. Nach Einführung der Reformation 1539, diente es als Superintendantur, und zwar bis 1791. Um 1800 ist das Haus dann erneuert worden, um sieben Jahrzehnte, mit einer kurzen Unterbrechung, als erstes Postamt in Delitzsch zu dienen. Kursachsen, wohin Delitzsch damals gehörte, begann 1781 mit der Einrichtung von Postkursen (Streckenführung der Postkutschen) und Postanstalten. Für gewöhnlich nahm die Postkutsche in Delitzsch keinen Aufenthalt, sonst hätte die Stadtverwaltung nicht 1696 einen Botengänger nach Leipzig eingestellt zur Beförderung wichtiger und eiliger Nachrichten. Der große Kurfürst hatte schon 1649 in Kurbrandenburg eine eigene Landpost eingerichtet. Eine solche ging von Magdeburg – Calbe nach Leipzig über Delitzsch. Erst 1711 richtete man hier eine Poststation für die durchgehenden Landposten ein. Unterdessen stieg die Einwohnerzahl von Delitzsch; Handel und Verkehr hoben sich. Am 15. Oktober 1809 wurde in dem eingangs erwähnten Grundstück Mühlstraße Nr.1 das erste Postamt in Delitzsch eingerichtet. Ab 1821 erfolgt wöchentlich einmal Landpostzustellung. Neben Briefen und Paketen werden auch Zeitungen zugestellt. Vom 1. Januar 1838 ab befindet sich das Postamt für einige Zeit im Hause des Weinhändlers F.B. Krause, Markt Nr. 10, heute Landratsamt. 1851 erhält es die Bezeichnung Postexpedition II. Klasse. Nach Eröffnung der Eisenbahnstrecken Leipzig – Berlin – Magdeburg am 1. Februar 1859 werden die gleichlaufenden Postkurse eingezogen, da das Delitzscher Postamt sich nun des neuen Verkehrsmittels bedient. Am 15. Juni 1864 erhält Delitzsch eine Telegraphenstation. Sie wird gleichfalls in der "Alten Post" untergebracht, wohin inzwischen die Diensträume des Postamtes zurückverlegt worden waren. Neue Räumlichkeiten werden gebraucht, als in den Dienstbereich des Postamts eine Reihe von Postagenturen und Hilfsstellen treten. Zwischen 1880 und 1890 befindet sich die Postexpedition im Hause des Bäckermeisters Werner, heute Prinz, am Markte. Ein neues Postgebäude erstand in der Eilenburger Straße. Mit dem Bau wurde im zeitigen Frühjahr 1890 begonnen und war bereits im Herbst desselben Jahres fertiggestellt. Noch vor Weihnachten fand die Einweihung und Indienststellung des neuen Postgebäudes statt.

2. Januar
Neue Straßennamen
Folgende Straßennamen der Stadt Delitzsch sind abgeändert worden und haben einen anderen Namen erhalten:

Der Hitler Ring, Ehrenberg Ring und Schulze-Delitzsch Ring heißt jetzt – Am Wallgraben
Dietrich Eckart Straße       jetzt      Stresemannstr.
Franz Seldte Siedlung          "        Friedenssiedlung
Frontkämpfer Siedlung        "        Ostsiedlung
General Litzmann Platz        "        Marienplatz
General Märcker Straße       "        Fried. Ebert Straße
Gorch Fock Straße               "        Ehrenberg Straße
Gustloff Straße                   "        Rathenau Straße
Hermann Göring Straße       "        Dübener Straße
Horst Wessel Platz              "        Nordplatz
Langemarckstraße              "        Schulze Delitzsch Straße
Muchowstraße                    "        Uferstraße
Paul Berck Straße               "        Adolf Tauche Straße
Schlageterstraße                "        Nordstraße
Walter Flex Straße              "        Adolf Münzer Straße

10. Januar
Oberinspektor Schimpf
Am 4. Januar 1946 wurde der Oberinspektor bei der hiesigen Stadtverwaltung Georg Schimpf in den Ruhestand versetzt und aus dem Dienst entlassen. Schimpf ist am 15.9.1883 in Halle a/S. geboren. Vor seinem Dienstantritt in Delitzsch war er Rendant in Olisa bei Danzig. Nach den Unterschlagungen von Rudloff und Meley kam Schimpf hierher als Hauptkassenrendant. Als Stadtoberinspektor führte er in der Zeit, da die Stadt ohne zweiten Bürgermeister war, dessen Geschäfte. Die Vertretung von Schimpf übernahm bis auf weiteres Stadtinspektor Richard Költsch, der am 25.9.1884 in Landsberg bei Halle geboren, seit dem 1.10.1910 in der hiesigen Stadtverwaltung als Angestellter und seit 1913 als Beamter und hauptamtlicher Standesbeamter tätig ist.

15. Januar
Unterbringung der Flüchtlinge
Der Strom der Flüchtlinge und Vertriebenen aus dem Osten hielt das ganze Jahr 1945 an und ist auch heute noch nicht ganz zum Stillstand gekommen. Während man am 15.10.1945 die privat und in Lagern untergebrachten Flüchtlinge auf etwa 11.000 zählte, ist die Zahl jetzt bis auf 8.000 herabgesunken, da ein großer Teil der Flüchtlinge auf die umliegenden Dörfer verteilt wurde, viele andere aber unsere Stadt und den hiesigen Aufenthalt nur als Durchgangsstation betrachteten, bis sie mit ihren weiteren Angehörigen, die an einem anderen Ort ein Unterkommen gefunden hatten, Fühlung genommen hatten und dann, um sich mit diesen zu vereinigen, weiter nach dem Westen abzogen. Die in der Stadt augenblicklich vorhandenen Privatquartiere reichten aber für die vielen unterzubringenden Flüchtlinge nicht aus und so wurden schon 1945 eine größere Anzahl Lager geschaffen. Jetzt mußten und konnten aber verschiedene Lager, die s. Z. nur als vorübergehend beschlagnahmt wurden, wieder aufgelöst werden, so der Schwan, das Hennig-Schroedter Haus, das Weiße Roß, die Oberschule, die Walzenmühle, das Nordschlößchen, die Goldene Kugel, das Schloß und die Stadt Berlin. Auch das Lager der Spröde, das 396 Flüchtlinge enthielt, wurde auf Befehl der Russischen Kommandantur aufgelöst. Die Flüchtlinge wurden den noch bestehenden Lagern der Stadt zugeteilt oder in Privatquartieren untergebracht. Auch die Russische Militärverwaltung brauchte Bürgerquartiere. Es wurden ihr 330 Bürgerwohnungen zur Verfügung gestellt. Das städtische Wohnungsamt hatte bei Beschaffung von Privatwohnungen mit manchen Schwierigkeiten zu kämpfen und es mußte zuweilen hart durchgegriffen werden.

1. April
Schulnot
Im Frühjahr 1945 wurden sämtliche Schulen der Stadt in Flüchtlingslager umgewandelt. Der Schulunterricht fiel während dieser Zeit aus und zwar bis nach der Besetzung der Stadt durch die Amerikanischen Truppen am 20. April 1945. Darauf wurde der Unterricht wieder aufgenommen. Er wurde aber den Sommer über im Freien abgehalten, da die einzelnen Klassenräume immer noch nicht frei waren. Der Unterricht im Freien fand nun in folgender Weise statt: Die einzelnen Klassen der Schule am Morgen auf einem bestimmten Platze der Stadt. Nach Begrüßung durch den Rektor verteilten sich die einzelnen Klassen und gingen an den Platz in der Umgegend, den der Lehrer für seine Klasse schon vorher ausgesucht hatte. Hier fand nun planmäßig Unterricht statt. Bei Regenwetter wurden den Kindern später Hausaufgaben für den anderen Tag erteilt. War auch diese Art von Unterricht nicht ideal, so wurde doch in dieser Notzeit der Schulunterricht und die Verbindung zwischen Lehrer und Schüler aufrechterhalten. Vom 1.10.1945 wurde dann in den meisten Schulen der regelmäßige Unterricht in den Schulklassen wieder aufgenommen. Die Flüchtlinge waren anderweitig untergebracht worden. Am längsten hat sich das Lager in der Oberschule gehalten. Aber nun ist auch dieses geräumt und der Unterricht kann nun auch in den Räumen der Oberschule durchgeführt werden.

10. Juni
Neue Straßennamen
Weitere Umbenennungen von Straßen der Stadt fanden statt. Es wurden umbenannt:

Bismarckstraße                        in                     Karl-Liebknechtstraße
Blücherstraße                           "                      Emil–Krell–Straße
Luisenstraße                            "                      Pestalozzistraße
Moltkestraße                            "                      Heinrich–Kaufmann–Straße
Richthofenstraße                      "                      Friedrich–Engels–Straße
Hindenburgstraße                     "                      August–Bebel–Straße
Breitenbachstraße                    "                      Breitscheidstraße
Maybachstraße                        "                      Thälmannstraße
Buddestraße                            "                      Karl–Marx–Straße
Seydelstraße                            "                      Rosa–Luxemburg–Straße
Roonstraße                              "                      Friedrich–Naumann–Straße
Körnerstraße                            "                      Ernst–Toller–Straße
Saarstraße                               "                      Humboldstraße
Straßburger Straße                   "                      Gottfried–Keller–Straße
Tannenbergstraße                     "                      Erzbergerstraße

5. Juli
Einwohnerzahl in Delitzsch
Während die Einwohnerzahl der Stadt Delitzsch bei Beginn des letzten Krieges etwa 17.000 betrug, hat die Stadt durch den Zuzug aus dem Osten bedeutend zugenommen. So betrug die Einwohnerzahl nach der letzten Volkszählung am 1. Juli 1946 24.782

                        davon waren männlich                          10.211 Personen
                                             weiblich                          14.571 Personen.

1. August
Wohnungsnot in der Stadt
Die Beschaffung von Wohnung für die vielen Zugezogenen macht der Stadtverwaltung weiter Kopfschmerzen und ernste Sorgen. Nach der Statistik sind vom 15.10.45 bis zum 15.1.46 1085 Quartiere aus der Stadt zur Behebung der Wohnungsnot zur Verfügung gestellt worden. Seit dieser Zeit ist weiter neuer Wohnraum geschaffen worden. Doch ist immer noch Wohnungsnot vorhanden. Der Kurs des Siedlungsbaues, wie er sich vor dem Kriege so schön anließ, kann augenblicklich nicht fortgeführt werden. Doch ist der vor dem Kriege begonnene Bau der Luftwaffensiedlung jetzt zu Ende geführt worden und die Stadtverwaltung hat zu diesem Zwecke 365.000 M hergegeben. Dadurch sind eine Reihe neuer Wohnungen entstanden.

9. September
Gemeindewahl
Am gestrigen 8. September fanden in unserer Stadt die Gemeindewahlen für das Stadtparlament statt. Es beteiligten sich daran die 3 Parteien unserer Stadt:

1. die Sozialistische Einheitspartei                    SED (gebildet durch Zusammenschluß der Sozialdemokraten und Kommunisten)
2. die Liberal–Demokratische Partei                  LDP
3. die Christlich–Demokratische Partei              CDU

Durch die vollzogenen Wahlen kommen ins Stadtparlament:
1. von der Einheitspartei – SED -                      12 Stadtverordnete
2. von der Liberalen Partei – LDP          -           11 Stadtverordnete
3.von der Christlichen Union – CDU                    7 Stadtverordnete

31. Dezember
Statistik über Sterblichkeit
Lehrreich ist ein Vergleich der Sterblichkeitsziffer in unserer Stadt in den letzten 60 Jahren, von 1880 bis zum letzten Weltkrieg. Die Einwohnerzahl von Delitzsch betrug 1880 etwa 8.000, bei Beginn des Weltkrieges über 16.000. Während sich in dieser Zeit die Einwohnerzahl unser Stadt verdoppelt hat, ist die Sterblichkeit nicht nur stehen geblieben, ja, zurückgegangen. Sie betrug an Sterbefällen:

1880 :   -           285       Sterbefälle        1940 :   -           283 Sterbefälle
1890 :   -           247       "                      1941 :   -           270       "
1900 :   -           265       "                      1942 :   -           319       "
1910 :   -           195       "                      1943 :   -           330       "
1920 :   -           230       "                      1944 :   -           350       "
1930 :   -           170       "                      1945 :   -           633       "
1939 :               221       "                      1946 :   -           547       "


1947

14. Februar
Kohlenversorgung
Für den Monat Februar konnte pro Haushalt nur 1 Zentner Knorpelkohle als Hausbrand zugeteilt werden.

28. Februar
Der Kohlenkommissar für den Kreis Delitzsch, Herr Landrat Herrmann hat folgende Anordnungen getroffen:

1) Für alle Theater, Kinos, Kabaretts und sonstige Vergnügungsstätten wird ab sofort das Heizverbot ausgesprochen.
2) Alle verfügbaren Reserven an festen Brennstoffen, einschließlich Holz gelten als beschlagnahmt und werden zur Befriedigung des dringenden Bedarfs verteilt. Die Verteilung erfolgt allein durch die Kohlenstelle der Wirtschaftsabteilung für den Kreis Delitzsch.
3) Sämtliche Kohlenlager und Verladestellen, die Reichsbahn einbegriffen, werden zu Sperrgebieten erklärt.

18. März
"Schiefe Brücke"
Das Hochwasser im Frühjahr hatte die sogenannte "Schiefe Brücke" am Wallgraben – Ecke Holzstraße stark in Mitleidenschaft gezogen. Der Rat der Stadt Delitzsch verfügte deshalb die sofortige Sperrung dieser Brücke wegen Einsturzgefahr.

16. April
Kreisräte
In der Kreistagssitzung am 16. April wurden folgende gewählte Kreisräte in ihr Amt eingeführt:

Otto Herrmann, Kyhna                                      Landrat
Herbert Meißner, Delitzsch                                1. stellvertr. Landrat
Helmut Fischer, Poßdorf                                    2. stellvertr. Landrat
Paul Buhle, Delitzsch                                         Kreisrat
Otto Wagner, Zschortau                                   Kreisrat
Fritz Hülßmann, Delitzsch                                 Kreisrat
Richard Weitze, Delitzsch                                 Kreisrat

27. April
Umsiedlerproblem
Am Sonntag den 27. April wurde eine Großaktion zur Sammlung von Sachen für Umsiedler und heimatlose Heimkehrer durchgeführt. Die Sammlung hatte Erfolg und es war dadurch dem Rat der Stadt möglich, eine ganze Anzahl von Umsiedlern und heimatlosen Heimkehrern mit den notwendigsten Bekleidungsstücken zu versorgen.

28. April
Notgrube
Ab 28. April wurde die Grube Ludwig für jede private Kohlenförderung gesperrt. Während des strengen Winters 1946/47 war die Bevölkerung dazu übergegangen in einer stillgelegten Grube, Kohle wild abzubauen. Dieser wilde Kohleabbau kostete mehrere Unglücksfälle und Todesopfer. Der Rat der Stadt Delitzsch ist deshalb dazu übergegangen, diese stillgelegte Grube wieder in Betrieb zu nehmen und richtete eine sogenannte Notgrube ein.

2. Juni
Feld- und Gartendiebstähle
Der Diebstahl von Garten- und Feldfrüchten hatte im Vorjahre Ausmaße angenommen, die schärfste Maßnahmen gegen die Saboteure der Volksernährung erforderten. Es wurde angeordnet, daß in den Monaten Juni bis Oktober in der Zeit von 22.00 - 6.00 Uhr und in der Mittagszeit von 12.00 - 15.00 Uhr, jegliches Betreten der Feldwege verboten ist. Die Bauern und Kleingärtner bildeten Selbstschutzkommandos, um ihre Felder und Gärten gemeinsam zu bewachen.

30. Oktober
Gaskontingentierung
Der Verbrauch von Gas mußte auf Grund der allgemeinen Kohleknappheit kontingentiert werden. Ab 30. Oktober wurde nur in folgenden Zeiten Gas geliefert: Von 5.00 bis 8.00; von 11.00 bis 14.00; von 17.00 bis 19.00.

25. November
Schulen
In der Stadtverordnetensitzung am 25. November wurde beschlossen, die Delitzscher Schulen wie folgt umzubenennen:

Grundschule – Bitterfelder Str. (Knabenschule) in "Diesterwegschule"
Grundschule – August-Bebel-Straße (Mädchenschule) in "Comeniusschule"
Grundschule - (frühere Mittelschule) in "Schulze- Delitzsch- Schule"
Oberschule in "Ehrenbergschule"

31. Dezember
Politisches Leben
Am 31. Dezember tritt zum ersten Mal durch eine Anzeige im "Amtlichen Bekanntmachungsblatt für den Kreis Delitzsch" die "Gesellschaft zum Studium der Kultur der Sowjetunion" an die Öffentlichkeit. Die Gesellschaft hat den Zweck, dem deutschen Volk die kulturellen Leistungen der Sowjetunion zu vermitteln. Der erste Geschäftsführer der Gesellschaft für den Stadtbezirk Delitzsch war Herr Erich Böhm wohnhaft in Delitzsch, Am Wallgraben 30.


1948

7. Januar
Versorgung mit Textilien und Schuhen
Der Bevölkerung von Delitzsch wird bekannt gegeben, daß erstmalig nach dem Zusammenbruch im Jahre 1945 für das Jahr 1948 Punktkarten für Textilien und Schuhe ausgegeben werden. Das bisherige Bezugscheinsystem kommt damit in Wegfall. Diese Maßnahme ist ein weiterer Schritt zur Verbesserung des im Kriege vollkommen zusammengebrochenen Wirtschaftslebens. Das bisher beim Rat der Stadt eingerichtete Bezugscheinamt wird aufgelöst. Die für einige Artikel noch notwendigen Bezugscheine wurden durch die Kartenstelle mit ausgegeben.

28. Mai
Volksbegehren
Am 28. Mai wendet sich der "Kreisausschuß für das Volksbegehren" an die Bevölkerung von Delitzsch. In einem Aufruf wird die gesamte Bevölkerung vom 14. Lebensjahr ab aufgerufen sich in Einzeichnungslisten einzutragen. Das Volksbegehren verlangt von den 4 Besatzungsmächten folgendes Gesetz zu beschließen oder einen Volksentscheid darüber anzuordnen:

§1
Deutschland ist eine unteilbare demokratische Republik, in der den Ländern ähnliche Rechte zustehen sollen, wie sie die Verfassung des Deutschen Reiches vom 11. August 1919 enthielt.

§2
Dieses Gesetz tritt mit seiner Verkündung in Kraft.
Die Einzeichnungslisten lagen in allen Wahllokalen aus.

24. Juni
Währungsreform
Die plötzliche Durchführung einer Währungsreform im Westen unseres Vaterlandes zwang die Regierungsstellen in der sowjetischen Besatzungszone Sofortmaßnahmen zu ergreifen. Alle Angestellten des Rates der Stadt Delitzsch wurden in 3 Schichten eingeteilt und damit beauftragt die alten Geldscheine mit Wertmarken zu bekleben. In der vollkommen verschlossenen Stadtkasse arbeiteten Tag und Nacht jeweils 15 - 20 Angestellte, um die alten Geldscheine so schnell wie möglich mit den neuen Wertmarken zu bekleben. Der Umtausch des alten Geldes gegen die mit Wertmarken beklebten Geldscheine erfolgte ebenfalls in der Stadtkasse. Die Bevölkerung verhielt sich ruhig und der Umtausch wickelte sich ordnungsgemäß ab. Das Hartgeld behielt vorläufig seine Gültigkeit. Beim Umtausch versuchte jedoch die Kassiererin Werner 1000 DM zu entwenden. Sie wurde jedoch überführt und der Kriminalpolizei übergeben. Die mit Wertmarken beklebten Geldscheine wurden später nach und nach aus dem Verkehr gezogen und durch neue Geldscheine ersetzt.

18. Juli
Kartoffelkäfer
Der Kartoffelkäfer trat in diesem Jahr besonders stark in der Gemarkung Delitzsch auf. Von der Abteilung Landwirtschaft wurde deshalb am 18. Juli ein Kartoffelkäfersondersuchtag angeordnet.

25. August
Antifa-Ausschuß
Die im Jahre 1945 eingerichtete Geschäftsstelle des Antifa-Blockausschusses in Delitzsch, Eilenburgerstr. 50, wurde mit Wirkung vom 25. August 1948 aufgelöst. Der Blockausschuß blieb jedoch bestehen, war jedoch nicht mehr für die Abgabe von politischen Beurteilungen zuständig.

10. Oktober
Personenstandsaufnahme
Am 10. Oktober wurden in Delitzsch eine Personenstandsaufnahme und gleichzeitig eine Betriebs- und Hundezählung durchgeführt.

1. November
NDPD
Am 1. November eröffnet die NDPD ihre 1. Geschäftsstelle für den Kreis Delitzsch am Roßplatz (Gasthaus "Kreuz")

21. November
"Freier Markt"
Am 21. November fand in Delitzsch auf dem Marktplatz der sogenannte "Freie Markt" statt. Die Bauern konnten hier, wenn sie ihr Soll erfüllt hatten, ihre Erzeugnisse zu freien Preisen anbieten.


1949

20. Februar
Personalausweise
Ab 20. Februar wurden im Rathaus, Zimmer 1 die neuen deutschen Personalausweise an die Bevölkerung ausgegeben. Damit wird erstmalig nach dem Kriege ein einheitlicher Personalausweis für alle Bewohner der sowjetischen Besatzungszone ausgegeben. Jeder Bürger vom 15. Lebensjahr an erhält einen solchen Ausweis.

22. April
Volkskontrolle
Für den Stadtbezirk Delitzsch ist ein Volkskontrollausschuß gebildet worden, der sich aus 10 Vertretern aller demokratischen Organisationen zusammensetzt. Der Ausschuß hat die Aufgabe, Wirtschaftsbetriebe und Verwaltungen zu kontrollieren. Damit ist eine volksnahe Kontrolle geschaffen worden.

5. Mai
Poliklinik
Am 5. Mai wurde für den Kreis Delitzsch die erste Poliklinik in Delitzsch, Schäfergraben - Ecke Angerstraße eröffnet. Als Chefarzt wurde Herr Dr. Koch eingesetzt.

15. Mai
Wahlen zum Volkskongreß
Am 15. und 16. Mai wurden in Delitzsch in 14 Wahllokalen die Wahlen zum Deutschen Volkskongreß durchgeführt. Diese Wahlen bildeten einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur deutschen Einheit. 68 % aller wahlberechtigten Delitzscher stimmten für die Kandidaten zum Deutschen Volkskongreß. Die Wahlverhandlungen verliefen ruhig und geordnet.

24. September
Heimatfest
Am 24. und 25. September fand in Delitzsch anläßlich der Genossenschafts-Hundertjahrfeier ein großes Heimatfest statt. Schon viele Monate vorher waren umfangreiche Vorbereitungen getroffen worden. Alle Häuser, Straßen und Plätze der Stadt hatten Festschmuck angelegt. Aus ganz Deutschland waren hervorragende Vertreter von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft erschienen, um den großen Sohn unserer Stadt Herrn Bürgermeister Dr. Hermann Schulze zu ehren, der vor 100 Jahren die erste Genossenschaft in Deutschland gründete. Den Höhepunkt bildete ein Festumzug und das daran anschließende Volksfest auf dem Karl-Marx-Platz. In dem Festzug waren alle Stände vom Mittelalter bis zur Neuzeit in ihren verschiedenen Trachten vertreten. Der Festzug war mehrere Kilometer lang und bewegte sich durch folgende Straßen:

Bitterfelder, Dübener, Damaschke, Beerendorfer, Eisenbahn, Eilenburger, Breite, Markt, Hallesche, Ritter, Leipziger, August-Bebel, Karl-Liebknecht, Lober, Grün, Eisenbahn, Dübener, Bitterfelder.

Der "Breite Turm" war geöffnet. Das Türmerstübchen war hergerichtet worden und mit einem Türmer nebst Tochter besetzt. Auch die Schwedensignale wurden gegeben. Die ganze Bevölkerung war in froher und festlicher Stimmung.

7. Oktober
Gründung der DDR
Mit großer Freude und Genugtugend (Genugtuung d.A.) erfuhr die Bevölkerung in Delitzsch die Gründung der Deutschen Demokratischen Republik und die Bildung einer provisorischen deutschen Regierung. Am 14. Oktober fand aus diesem Anlaß eine außerordentliche Sitzung des Kreistages und der Stadtverordneten im Karl- Marx- Haus statt.

20. Dezember
Haushaltssatzung
In der Stadtverordnetenversammlung am 20. Dezember wurde folgende Haushaltssatzung für das Jahr 1950 erlassen:

§ 1
Der Haushaltsplan für das Rechnungsjahr 1950 wird
in der Einnahme auf                  3.137.088 DM
in der Ausgabe auf                    3.137.088 DM
festgesetzt.

§ 2
Die Steuersätze für A) Grundsteuer A= 300 v.H.
                                 Grundsteuer B= 250 v.H.
B) Gewerbesteuer nach dem Gewerbeertrag und Gewerbekapital = 400 v.H.
Lohnsummensteuer = 1000 v.H.

20. Dezember
Stalinplatz
In der Stadtverordnetenversammlung am 20. Dezember wurde beschlossen den Marktplatz in Stalinplatz umzubenennen.


1950

24. Januar
Stadtrat
In der Stadtverordnetenversammlung am 24. Januar wurde an Stelle des ausgeschiedenen Stadtrats von Malottki Frau Seiffert (CDU) als Stadträtin gewählt und verpflichtet.

28. Februar
Klara-Zetkin-Platz / Nationalrat
In der Stadtverordnetenversammlung am 28. Februar wurde beschlossen den Nordplatz in Klara-Zetkin-Platz umzubenennen. In der gleichen Versammlung nahmen die Stadtverordneten Stellung zur Bildung des Nationalrates. Die Fraktionen erklärten sich einmütig zum Programm der Nationalen Front und versprachen die "Nationale Front" in jeder Weise zu unterstützen.

11. April
Chefarzt für Krankenhaus
In der Stadtverordnetenversammlung am 11. April wurde der neue Chefarzt für das städtische Krankenhaus, Herr Dr. Jockisch, den Stadtverordneten vorgestellt.

14. Juli
Freibank
Am 14. Juli wurde wieder eine Freibankverkaufsstelle durch das K.W.U. der Stadt Delitzsch in Delitzsch, Holzstr. Nr. 10 eröffnet. Die Verkaufsstelle wurde wenige Wochen später in die ehemalige Fleischerei Schleicher am Stalinplatz verlegt.

1. August
Eingemeindung von Gertitz, Kertitz und Werben
Mit Wirkung vom 1. August wurden die Gemeinden Gertitz, Kertitz und Werben in die Stadtgemeinde Delitzsch eingegliedert. Die Verwaltung dieser 3 Gemeinden konnte von den Fachabteilungen des Rates der Stadt Delitzsch, ohne zusätzliches Personal einzustellen, mit übernommen werden. An Verwaltungskosten konnten demnach die persönlichen Kosten von 3 Bürgermeistern und 3 Kassenverwaltern sowie die sächlichen Kosten von 3 Bürgermeisterämtern eingespart werden. Ähnliche Eingemeindungen, die erhebliche Einsparungen an Verwaltungskosten zur Folge hatten, fanden im Gebiet der ganzen DDR statt.

3. September
Volkswahlen
Am 1. September erläßt der Wahlleiter für die Stadt Delitzsch, Herr Stadtrat Pohle und am 3. September der Wahlleiter für den Kreis Delitzsch, Herr Landrat Herrmann die Aufforderung zur Einreichung von Wahlvorschlägen für die Wahlen zur Stadtverordnetenversammlung bezw. für den Kreistag am 15. Oktober. Ab 3. September liegen auch die Wählerlisten zur Einsichtnahme im Rathaus aus.

15. Oktober
Volkswahlen
Die Wahlen fanden für 17 Bezirke in 16 Wahllokalen statt. Schon in den frühen Morgenstunden strömten die Wahlberechtigten zu den Wahllokalen. Die meisten Stimmen wurden offen abgegeben. Bereits um 13.00 hatten 90 % der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. Um 20.00 hatten 98,42 % der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. Insgesamt fielen 99,83 % der abgegebenen Stimmen auf die Kandidaten der "Nationalen Front".

13. November
Stadtverordnetenversammlung
Am 13. November traten die am 15. Oktober gewählten Stadtverordneten zu ihrer ersten Sitzung im Rathaus–Sitzungssaal zusammen. Diese erste Sitzung der neuen Stadtverordneten wurde kulturell würdig umrahmt. Als Stadtverordnetenvorsteher wurde Herr Ernst Nitsch (SED) gewählt. Von den 40 Stadtverordneten nahmen 37 an der Sitzung teil.

15. Dezember
Landrat
Am 15. Dezember wurde Herr Petersdorf als Landrat für den Kreis Delitzsch gewählt.

22. Dezember
Bürgermeister
In der Stadtverordnetenversammlung am 22. Dezember wurde Herr Paul Heinze, Eilenburg, zum Bürgermeister einstimmig gewählt. Der Vorschlag erfolgte von der SED–Fraktion. Als hauptamtliche Stadträte wurden ebenfalls einstimmig gewählt:

Herr Alfred Nikisch (CDU) für das Dezernat Landwirtschaft
Herr Franklin Schramm (NDPD) für das Dezernat Wohnungs- und Sozialwesen
Als unbesoldete Stadträte wurden gewählt:
Rolf Höpping (FDJ) für das Dezernat Wirtschaft
Lina Neubauer (DFD) für das Dezernat Volksbildung
Herrmann Gebhardt (FDGB) für das Dezernat Finanzen

Die Wahlen erfolgten einstimmig.


1951

23. Januar
Straße der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft
In der Stadtverordnetenversammlung am 23. Januar wurde beschlossen die Leipziger Straße in "Straße der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft" umzubenennen.

20. Februar
Gedankenaustausch mit der Stadt Lünen
In der Stadtverordnetenversammlung am 20. Februar wurde beschlossen mit dem Stadtparlament der Stadt Lünen zu korrespondieren. Mit diesem Beschluß soll ein Teil zu dem sogenannten "Deutschen Gespräch" zwischen Ost und West beigetragen werden. Ein Brief an das Stadtparlament in Lünen wurde sofort nach der Versammlung abgeschickt. Nach zweimaligem Briefwechsel antwortete jedoch die Stadt Lünen nicht mehr.

August-Fritsche-Straße
In der gleichen Sitzung wurde beschlossen die "Heinrich–Kaufmann-Straße in "August–Fritsche-Straße" umzubenennen.

26. Februar
Textilwaren frei verkäuflich
Eine Reihe von Textilwaren können ab 26. Februar ohne Abgabe von Punkten gekauft werden. Auch Schuhe, mit Ausnahme von Lederschuhen sind frei verkäuflich. Eine wesentliche Erleichterung in der Versorgung der Bevölkerung wurde damit geschaffen.

1. Mai
Der 1. Mai wurde von den Delitzscher Werktätigen festlich begangen. Fast 15.000 Menschen demonstrierten an diesem Tag durch die Straßen der Stadt. Auf dem Stalinplatz fand der Demonstrationszug mit einer Kundgebung seinen Abschluß. Am Nachmittag fand auf dem Karl-Marx-Platz ein Volksfest statt.

6. Mai
Volksbefragung
Sofort nach Bekanntwerden des Ministerratsbeschlusses begannen auch in unserer Stadt die Vorbereitungen zur Durchführung der Volksbefragung, die in der Zeit vom 3. – 5. Juni stattfinden soll. Der Bevölkerung soll folgende Frage zur Beantwortung vorgelegt werden:
"Sind Sie gegen die Remilitarisierung Deutschlands und für den Abschluß eines Friedensvertrages mit Deutschland im Jahre 1951?

7. Juni
Volksbefragung
Im Kreis Delitzsch beteiligten sich 99,5 % an der Volkbefragung. 95,48 % gaben ihr "Ja".

13. Juni
Verdiente Lehrerin des Volkes
Frau Hildegard Schiller, Lehrerin an der Diesterwegschule wurde als "Verdiente Lehrerin des Volkes" ausgezeichnet.

5. August
Weltjugendfestspiele
Am 5. August wurden die Weltjugendfestspiele in Berlin eröffnet. Auch aus unserer Stadt nahmen mehrere Hundertschaften von Jugendlichen an den Festspielen teil.

4. Dezember
Nationales Aufbauwerk Berlin
In unserer Stadt beteiligten sich alle größeren Betriebe und Verwaltungen an der "Aufbaulotterie". Die Belegschaft der Stadtverwaltung zeichnete sich zu 90 % ein.

20. Dezember
"Schiefe Brücke"
Die im Jahre 1947 eingestürzte "Schiefe Brücke" wurde wieder aufgebaut und erhielt den Namen "Brücke der Ш. Weltfestspiele", da das Baujahr im Zeichen der III. Weltfestspiele in Berlin stand.


1952

13. März
Stadtrat
In der Stadtverordnetenversammlung am 13. März wurde an Stelle des ausgeschiedenen Stadtrats Höpping (FDJ) Herr Günter Fihsmer (FDJ) als ehrenamtlicher Stadtrat gewählt.

29. April
Hausvertrauensleute
Seit dem Jahre 1946 sind als ehrenamtliche Helfer ca. 160-180 Straßenbeauftragte eingesetzt. Die Hauptaufgabe der Straßenbeauftragten bestand im Austragen der Lebensmittelkarten. In der Stadtverordnetenversammlung am 29. April wurde beschlossen das Netz der ehrenamtlichen Helfer durch Hausvertrauensleute zu erweitern. Die neuen Haus- und Straßenvertrauensleute werden nicht mehr von der Verwaltung oder einer Partei bestimmt, sondern durch die Hausgemeinschaften gewählt. Die Aufgaben der Vertrauensleute werden erweitert. Sie werde zum Beispiel bei der Vergabe von Wohnungen oder Gewährung von Fürsorgeunterstützung mit ihrer Stellungnahme zu einer demokratischen Entscheidung beitragen. Für die Stadt Delitzsch sind ca. 1000 Haus- und Straßenvertrauensleute zu wählen.

1. April
Stadtrat
Für den ausgeschiedenen Stadtrat Schramm (NDPD) ist Herr Harry Müller als neuer hauptamtlicher Stadtrat gewählt worden und hat am 1. April seinen Dienst angetreten.

3. April
"Berliner Bahnhof"
Der 1945 teilweise zerstörte "Berliner Bahnhof" ist vollkommen neu aufgebaut worden. Gleichzeitig mit dem Neubau hat die "Mitropa" einen Speise- und einen Wartesaal in dem neuen Gebäude eingerichtet. Mit der Neuanlage des Bahnhofvorplatzes wurde begonnen. Der "Berliner Bahnhof" erhielt die Bezeichnung "Unterer Bahnhof". Der "Sorauer Bahnhof" erhielt die Bezeichnung "Oberer Bahnhof".

13. Mai
Gemeindeplan
In der Stadtverordnetenversammlung am 13. Mai wird zum ersten Mal ein Gemeindeplan für die Stadt Delitzsch zur Diskussion gestellt. Der Gemeindeplan läuft neben dem Haushaltsplan und legt die Schwerpunktaufgaben für das laufende Jahr fest, die in erster Linie durch Mithilfe der gesamten Bevölkerung gelöst werden sollen. Der Plan umfaßt
Politische Aufgaben
Wirtschaftliche Aufgaben
Landwirtschaftliche Aufgaben
Verschönerung des Stadtbildes
Förderung des Sports und der Jugend

Der Plan wurde endgültig in der Sitzung am 17. Juni von den Stadtverordneten angenommen.

2. September
Bürgermeister
Für den ausscheidenden Bürgermeister Paul Heinze wurde in der Stadtverordnetenversammlung am 2. September, Herr Walter Lange (SED) bisher Bürgermeister der Gemeinde Hohenprießnitz Kreis Eilenburg, als neuer Bürgermeister für die Stadt Delitzsch gewählt.

16. Dezember
Am 16. Dezember verabschiedete sich der seit den Wahlen am 15. Oktober 1950 im Amt befindliche Stadtverordnetenvorsteher Ernst Nitsch von den Stadtverordneten. Herr Ernst Nitsch geht im Jahr 1953 für ein Jahr zur "Karl-Marx-Hochschule".


Mit Ende des Jahres 1952 wurde die Handschriftliche Chronik der Stadt Delitzsch nicht mehr fortgesetzt.